


Hier bleibt man gerne
Wann genau in Neufelden erstmals Menschen siedelten, ist unbekannt. Jedoch schätzten schon die Römer unseren Flecken als Rast- und Handelsplatz, ebenso wie später im Mittelalter die Händler und Reisenden. Hier ließ es sich schon immer gut tauschen, rasten, genießen und natürlich leben. Die Handelsleute und ihre Kundschaften, die Reisenden und ihre Gastgeber, prägten das Gesicht des Marktes schon sehr früh entscheidend mit. Die Spuren sind noch heute überall präsent.
1217
„Velden“ scheint als Markt auf. Die Gründungszeit liegt im Dunkeln, jedoch verkehrten schon die alten Römer hier. Der Mühlviertler Ort war Rast- und Handelsplatz der „via regia“ – der Königsstraße – die von Ottensheim über „Velden“ Richtung „Böhmen“ führte. Das wichtigste Transportgut war Salz.
1311
Der Name Velden wird offiziell als Stapelplatz zwischen Passau und Linz erwähnt. Er leitet sich von der Ortsbezeichnung „Bei den Velden – bei den Felden“ her.
In Neufelden fanden die Händler Rast- und Gaststätten sowie einen Ort, um die Pferde zu wechseln. Der aus dem Handel erworbene Wohlstand ist an den barocken – teils klassizistischen – Fassaden der Neufeldner Bürgerhäuser noch heute ersichtlich.
1573
Das Gebäude des heutigen Hotels Sammer in Neufelden wird – in der Hochblüte des Barock – errichtet. Die ursprüngliche Fassade wurde mehrmals behutsam restauriert, ist bis aber heute erhalten geblieben.


Standhaft durch stürmische Zeiten
Das Hotel Sammer ist historisch gewachsen. Das Gebäude selbst trotzte selbst Bränden, Kriegen und Naturkatastrophen. Wie durch ein Wunder blieb die Fassade durch die Jahrhunderte unversehrt. Auch die Gastfreundschaft hat hier lange Tradition: Schon im 18. Jahrhundert gab es die Gaststube, in der sich Einheimische und Durchreisende labten, wärmten und unterhielten.
1631
Der Markt wird im Privilegienbrief des Kaiser Ferdinands II offiziell Neufelden genannt. Bei verheerenden Bränden wurden viele Häuser zerstört und erst im 18. Jahrhundert wiedererrichtet.
Das heutige Hotel Sammer scheint aber immer schon auf der Seite des Glücks gestanden zu haben. Es blieb von den Bränden verschont und hat heute noch die historische, barocke Hausfassade aus dem Errichtungsjahr 1573. Sie zählt zu den schönsten und ältesten im historischen Markt Neufelden.
1783
Schon 1783 wurde in der Gaststube in Neufelden bewirtet – und noch heute ist sie für den traditionellen Sonntagsfrühschoppen sowie für den Neufeldner Bürgertag (donnerstags) in Betrieb.
1829
Das schon lange ausgeübte Schankrecht wurde am 19. Februar 1829 urkundlich festgehalten und später auch vom „k. k. Bezirksgericht Neufelden“ anerkannt.



Ein Gästebucheintrag vom 16. Juni 1954 lautet:
„Am Marktplatz in Neufelden
Da steht ein stattlich’ Haus
Da gehen jeden Sommer
viele Gäste ein und aus.“
Nun, der Stil der Einträge hat sich seither ein wenig gewandelt – aber der Inhalt ist gleich geblieben: Die Gäste sind genau so begeistert von ihrem Aufenthalt im Sammer wie vor 60 Jahren. Auch das Haus hat sein Gesicht seither geändert – aber der Inhalt ist gleich geblieben: Die freundliche, familiäre Atmosphäre, die Philosophie, dass der Gast König ist, ist die gleiche wie vor 60 Jahren.
1919
Der Fleischhauer Josef Sammer aus Neukirchen am Wallersee kauft das Haus „Neufelden 15“. Mit seiner Frau Maria führt er das Gasthaus in Neufelden und eine Fleischhauerei. In der Kriegs- und Nachkriegszeit war das Haus ein Ort der Tauschgeschäfte. Eier und Fleisch aus eigener Wirtschaft wurden nicht nur getauscht und verkauft, sondern auch an hungrig anklopfende Nachbarn gespendet.
1923
wird der Stausee errichtet. Von den Zimmern im heutigen Neubau aus hat man eine wunderbare Aussicht auf ihn.
Unter der Wasseroberfläche schlummern noch heute die Reste des Schlosses Langhalsen. Die Sage vom versunkenen Schloss umgibt die Region: „Die Mühl wird einmal so gewaltig ansteigen, dass alle Häuser bis auf eines weggerissen werden”, soll ein Bettler prophezeit haben. Für den Ort Langenhalsen wurde diese Prophezeiung im Jahr 1923 wahr.
Seit nunmehr drei Generationen ist das Gebäude im Besitz der Familie Sammer. Seither hat sich hinter der unveränderten – lediglich restaurierten – Fassade viel getan.
1955
Ihr Sohn Albert Sammer (sen.) übernimmt den Betrieb. Der gelernte Fleischhauer und leidenschaftliche Bauherr erkennt, dass die Zukunft des Hauses im Fremdenverkehr liegt. Ab den 1960er-Jahren steigt die Zahl der Urlauber – damals „Sommerfrischler“ genannt – und die wenigen bestehenden Fremdenzimmer im Altbau sind stets belegt.
1978
Ziegel um Ziegel baut Albert Sammer den heutigen Speisesaal und 1978 den Hotelzimmertrakt inklusive Hallenbad und Sauna. Seine Frau Anna unterstützt ihn tatkräftig.
1984
Sohn Albert junior und dessen Frau Barbara übernehmen den Betrieb. Albert jun. erweitert den Hoteltrakt um 15 Zimmer, zwei Seminarräume und das heutige Badeland mit Whirlpool, Dampfsauna, Infrarotkabine und Solarium.
1992
Das Urlaubs- und Sommerfrischedomizil Sammer wird nun auch als Golf- und Seminarhotel bekannt. Umgeben von zahlreichen Golfplätzen ist es ideale Homebase für die Mühlviertler Golfsafari. Schon über 20 Jahre kooperieren die Sammers mit der Golfschule Donau. So wurden schon Barbara, Albert und viele ihrer Gäste zu leidenschaftlichen Golfern. Seminargäste schätzen die Ruhe und die Naturnähe des hellen Seminarraums im Neubau.
1994
Neue EU-Richtlinien machen das Bewirtschaften der weithin bekannten Fleischhauerei im Familienbetrieb unmöglich. Noch Jahrzehnte später suchen Reisende die Fleischbank. Der gute Leberkäse ist bis heute nicht in Vergessenheit geraten.
2003
Barbara Sammer führt nun gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und der Unterstützung ihrer Tochter Kathrin das Hotel.